Planung und Entscheidnung
Warum?
Nach einigen Monaten der PV-Produktion und sehr hoher Einspeiseleistung haben wir beschlossen, unser Auto mit einem KM-Stand von über 220 TKM durch ein Elektroauto zu ersetzen.
Halbjahresergbenis 2023:
Eine Eigenverbrauchsquote i.H.v. 30% und eine Direktverbrauchsquote i.H.v. 14 % sind eher unbefriedigend. Vor dem Hintergrund einer Einspeisevergütung i.H.v. 0,08 € im Vergleich zur ca. 4-fachen Preis für den Netzbezug macht es auch wirtschaftlich Sinn den produzierten Strom, im Idealfall, direkt, also ohne Zwischenspeicher, zu nutzen.
Nach unseren Recherchen ist eine Segmentkopplung zur Mobilität relativ einfach zu realisieren. Auch eine Wallbox ist bereits vorhanden.
Was?
Nun standen wir vor der Frage, was soll es sein?
Der Anforderungskatalog:
- Vollelektrisch, da alternativ nutzbarer Verbrenner vorhanden
- Es muss uns „gefallen“
- Anschaffungspreis ca. 50 T€
- Hunde-tauglich (genug Platz für Anton)
- Aktueller Stand Antriebs Technik
- Gesicherte Reichweite mind. 250 KM (5 Fahrten zur Arbeit pro Woche, auch im Winter)
- Aktueller technischer Stand der „Helferlein“
- Ausreichend Reserven (passive Sicherheit ;-))
- Anhängerkupplung sollte zumindest vorbereitet sein
Denkt man an vollelektrische KFZ kommt man an Tesla nicht vorbei. Aufgrund unseres Anforderungskataloges würde das Modell Y sicher passen. Leider gefällt uns diese Form überhaupt nicht. Damit war Tesla raus.
Konfigurationen diverser Hersteller, die uns gefallen könnten, führten immer zu einem Gesamtpreis der weit über unser Ziel hinaus geschossen sind.
Ausnahme: Smart #1 – Brabus
Um sicher zugehen sind wir online eine Probefahrt in Siegen bei Mercedes Bald gebucht.
Nachdem diesem Termin konnten wir alle Punkte unseres Anforderungskatalogs abhaken.
Nach kurzer Überlegung haben wir am 07.11.2023 online bestellt:
Abholen
Am 13.12.2023 konnten wir nach einigem Hin und Her das Auto abholen. Als Jubiläumsbonus haben wir noch eine Ladekarte mit 1.000 € Guthaben erhalten.
Der Händleranteil des Umweltbonus und der Aktionsrabatt wurden bereits bei der Rechnung abgezogen.
Aufgrund der politischen Änderungen der BaFa Förderung haben wir händeringend darauf gewartet, dass uns der KFZ-Brief, der bei Übergabe noch nicht vorlag, endlich zugestellt wird. Dieser traf am 15.12.2024 ein. So konnten wir noch vor dem 17.12.2024 den Förderantrag erfolgreich stellen.
Ab geht die wilde Fahrt
Das e-Auto fahren mach echt Freude. Die Beschleunigung in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 KM/h ist beeindruckend. Aber auch die „normal“ Fahrt läßt keine Wünsche offen.
Die gefühlt 1.000 Möglichkeiten zur Einstellung der vielen Helferlein ist aufgrund der intuitiven Benutzerführung auch für uns ältere Semester durchaus zu bewältigen, und, was soll ich sagen, es dauert nicht lange, bis man sich an diese gewöhnt hat. Das merken wir immer, wenn wir wieder in den Verbrenner steigen und eben nicht einfach nur einen Hebel auf D stellen und losfahren.
Ja, bis wir die Einstellung zum Abschalten der „wichtigen Hinweise“ gefunden hatten, ging uns dieses Geplapper schon das ein oder andere Mal auf die Nerven. Aber jetzt ist alles gut.
Tanken bzw. laden
Das Anschaffungsdatum war mitten im Winter mit sehr wenig Strom vom Dach (Sonnenergie) und, aufgrund der niedrigen Temperaturen, einem höheren Verbrauch. Dennoch sind wir mit einem Durchschnittsverbrauch von ca. 23 KWh pro 100 KM, – ohne auf besonders sparsame Fahrt zu achten -, hingekommen. Unser Strom Tarif lag bei 0,32 €/KWh. Daraus ergaben sich Kosten i.H.v.
23 kWh/100KM * 0,32 €/kWh = 7,36 € für 100 KM.
Verglichen mit unserem Benziner mit einem durchschnittlichen Verbrauch von:
10 l * 1,75 €/l = 17,50 € pro 100 KM
sparen wir auch im Winter sicher weit mehr mehr als die Hälfte.
Ab März 2024 reichte die PV Leistung aus, um den Smart zu laden. Dann muss man nur die entgangene Einspeisevergütung i.H.v. 0,08 €/KWh rechnen, und kommt somit bei gleichem Verbrauch auf (Opportunitäts-) Kosten von:
23 kWh * 0,08 €/kWh = 1,84 € pro 100 KM
Wenn man bedenkt, dass der Verbrauch mit jedem Grad Celsius deutlich sinkt, reden wir fast von einem Zehntel der Verbrennerkosten.
Nehmen wir an, dass wir im Jahresschnitt auf 10.000 KM
7.500 KM mit 1,84 €/100 KM = 138,00 €
und
2.500 KM mit 7,36 €/100 KM = 184,00 €
fahren werden, ergibt das Jahreskosten von
322 € elektrisch
und
1.750 € fossil
.
Auf die 10 Jahre Akku-Garantie bezogen, ergäbe sich, – nur den Verbrauch betrachtend -, eine Gesamtersparnis von
14.280 €
als Vorteil für das E-Auto. Dagegen stände nur ein ggf. höherer Restwert bei dem Verbrenner.
Anmerkung:
Tatsächlich haben wir im 1. Halbjahr 2024 ca. 824,71 € Einsparung durch Sonne tanken realisiert. Auf das Jahr hochgerechnet wären das 221,42 € mehr als die oben gerechneten Annahmen bei der Anschaffung (Gesamtvorteil i.H.v. 18.708,40 €).
Halbjahresergebnis 2024:
Immerhin konnten wir die Eigenverbrauchsquote mit unserem Smart #1 – Brabus auf 46% steigern, und, das ist der alles entscheidende (Mehr-)Wert bei einer PV-Anlage.
Es stellt sich nur die Frage, schlagen wir diesen Vorteil dem Auto oder der PV-Anlage, die sich ja auch ohne E-Mobilität rechnet, zu.
Egal, wie wir uns entscheiden, der Vorteil wirkt sich auf unser Portmonee aus!
evcc – Überschuss laden
Die besondere Herausforderung ist das Laden des Elektroautos mit Überschüssen aus der PV-Anlage. Da wir auch die Wallbox von SMA und den Homemanager 2.0 angeschafft haben, funktioniert das Anlagen interne Laden auch völlig problemlos.
Warum wir dennoch die Alternative Ladesteuerung von evcc installiert haben, ist vor Allem der Nachweis, dass Elektroautos nur bedingt die „Netze“ überlastet, und, zur Entlastung bei „zuviel“ PV-Strom beitragen kann.
Wir danken dem Core Team für die tolle Arbeit. Deswegen sind wir Unterstützer geworden und publizieren unsere Daten anonym in diese Community.
Unser Beitrag seit ca. 2 Monaten: